marianische antiphonen

GABRIEL Marianische Antiphonen I – III // Eröffnung 8 April 2022

GABRIEL Marianische Antiphonen I – III // Eröffnung 8 April 2022

Zirkular II 22

GABRIEL
Marianische Antiphonen I – III

von Gabriel & Schindele

Eröffnung: Freitag, 8. April 2022, 18 Uhr
Dauer: 9. April - 7. Mai 2022
Ort: NADAN, Meraner Str. 7 (Bayerischer Platz), 10825 Berlin

 

Liebe Freunde und Interessierte an der Überwindung der Postmoderne,

es freut mich Sie und Euch zur Ausstellungseröffnung am 8. April im NADAN am Bayerischen Platz in Berlin einzuladen.

JMH Schindele

Gabriel auf dem Weg von der Templerburg Convento de Cristo zum Marienpilgerort Fátima in Portugal. Foto: Stefan Hähnel (Marianische Antiphonen I – III)

Gabriel auf dem Weg von der Templerburg Convento de Cristo zum Marienpilgerort Fátima in Portugal. Foto: Stefan Hähnel (Marianische Antiphonen I – III)

Auszug aus dem Pressetext:

Der Wanderer Gabriel lebt auf der Straße – auf den ersten Blick nicht zu unterscheiden von Obdachlosen, die schutzlos der Welt ausgeliefert sind. „Pilgerschaft ist immer auch Zeugenschaft und meine, wie der vergängliche Hauch eines Bindfadens auf diese Karte gelegte Spur ist genau dies: Zeugnis und Erinnerung.“

Am 15. September 2015 begann Gabriels Langzeitperformance WEG (ca. 2372 Tage), die bis heute andauert und ihn auf die großen Pilgerstraßen Santiago de Compostelas, Roms und Jerusalems führt – nur mit Zelt, alles am Körper, begleitet von vier großen schwarzen Hunden.

Im Mittelpunkt der Ausstellung Marianischen Antiphonen I – III steht ein Performancezyklus, der vom 5. August bis 7. August 2019 in und um den Marienwallfahrtsort Fátima in Portugal stattfand. Die dokumentarischen Fotographien der vollzogenen Handlung, die wie alle Performances Gabriels ohne Ankündigung im öffentlichen Raum stattfand, werden in der Ausstellung mit poetischen Texten, Fragmenten und konzeptuellen Arbeiten kombiniert und präsentiert.

Im zentralportugiesischen Fátima soll im Sommer 1917 an einer Steineiche die Muttergöttin Maria drei Hirtenkindern insgesamt sechsmal erschienen sein. Sie vertraute ihnen eine Prophezeiung an, die als die Drei Geheimnisse von Fátima in die Geschichte einging. Der Titel Marianische Antiphonen greift die an die Gottesmutter gerichteten Gesänge (Antiphonen = Wechselgesänge) in der christlichen Liturgie auf. Sie verweisen auf das Motiv der Schutzmantelmadonna, die sie seit Beginn der Entwicklung dieser Performancereihe inspirierte. Maria als liebende, wärmende, verständnisvolle und schützende Mutter.

GABRIEL ist eine Erzählung und ein Kosmos des Performance-Künstlers Edwin W. Moes und des Kunsthistorikers JMH Schindele. Seit 2019 firmieren sie als Künstlerduo Gabriel & Schindele. Die Hauptfigur der Erzählung heißt Gabriel und wird von Moes verkörpert.

Hier finden sie mehr aus diesem KOSMOS.

Gabriel und die Gastgeberin der Ausstellung Dan Chen im NADAN.

Gabriel und die Gastgeberin der Ausstellung Dan Chen im NADAN. Foto: JMH Schindele

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Europäische Identität

Europäische Identität

ZIRKULAR I 22

»Die Nachwelt wird es nicht fassen können, dass wir abermals
in solchen dichten Finsternissen leben mussten, nachdem es
schon einmal Licht geworden war.«

Sebastian Castellio in ›De arte dubitandi‹ 1562

Arona, im Garten Mariposas
2. März 2022

Sehr geehrte Damen und Herren,

im Angesicht einer Zeitenwende stehen wir verwundert, mitunter verängstigt und neu. Unser Herz und unsere Gedanken sind mit dem ukrainischen Volk. Viele Gewissheiten und moralischen Überzeugungen verschwanden oder verkehrten sich über Nacht in ihr Gegenteil. Ja, Europa ist keine Insel der Seligen mehr aus einem Meer aus Sturm.

Die Frage ‚wie könnte eine europäische Identität aussehen?‘, plötzlich beantwortet; das ‚Anything goes‘ der Postmoderne, beendet. Eine Ent-Täuschung über die Grenzen der Gutheit der Welt und eine intuitive, wie selbstverständliche und doch so überraschende Einigung darauf, was den Kern unserer Gesellschaften ausmacht. Und das dieser zukünftig anders geschützt werden muss.

Unsere latente europäisch-westlich-freiheitliche Identität tritt uns als Solidarität und Sorge deutlich vor Augen. Und sicher erleben viele gerade auch, was es bedeutet, dieses nicht verdiente Privileg. Das zufällige Glück, in so reichen und freien Gesellschaften leben zu dürfen. In einer Epoche langen Friedens und größter Liberalität. Wir müssen sie pflegen, unsere Kultur und Gesellschaften. Jede/r ist auf seine oder ihre Art für diese verantwortlich. Die Arbeit von Bublitz als ‚geistige Gastarbeiter‘ versucht dies mit den Mitteln der Kunst, der Philosophie, der Aktivierung der Geschichte, des Magischen und, seit Neuestem wieder, mit dem poetischen Potential der Religion/Theologie.

Schon jetzt darf ich Sie zu einer für mich persönlich sehr wichtigen Ausstellung einladen. Am 8. April eröffnet im NADAN am Bayerischen Platz die Ausstellung GABRIEL Marianische Antiphonen I – III. Hinter dieser steckt das Künstlerduo Gabriel & Schindele. Das sind der niederländische Konzept- und Performance-Künstler Edwin W. Moes und meine Person. Der Versuchsaufbau intendiert einige Beschwörungen von Muttergottheiten, getragen von Wünschen nach Ganzheitlichkeit, Heilung und einem Lob der Geschichte.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit,
JMH Schindele

Posted by Joseph in Aktuelles