Xenien

Mit hundert Xenien, wie hier ein Dutzend beiliegen, könnte man sich sowohl dem Publico als seinen Collegen aufs angenehmste empfehlen.

Goethe an Schiller am 26. Dezember 1795

Der Gedanke mit den Xenien ist prächtig und muß ausgeführt werden. Die Sie mir heute schickten, haben mich sehr ergötzt, besonders die Götter und Göttinnen darunter.

Schiller an Goethe am 29. Dezember 1795

Dem Grundsatz der Vivisektion des Zeitgeistes folgend, präsentiert Bublitz in der Serie Xenien kleinere Formate der Gegenwartsanalyse. Während die thematisch ähnliche Ausstellungsreihe Handlungsbereitschaft darauf zielt, größere zeitgenössische und kulturhistorische Zusammenhänge zu visualisieren, haben die Xenien (griech. "Gastgeschenke") einen bewusst fragmentarischen Charakter. Sie sollen sticheln.






URXENIE

REUNION (III)

Beuys - Cage - Duchamp - "Schweigen heißt nicht Stummsein"

Koffer | Fuldastraße 31. in 12045 Berlin.
17. September 2015, 21 Uhr

© Julian Wasser - Duchamp Retrospective at the Pasadena Art Museum 1963 with Eve Babitz

© Gavin Bond






XENIEN

ENGEL MIT SPHINX GESICHTEN

Nach einjähriger Recherchereise tritt Bublitz wieder an die Öffentlichkeit. Nachdem vor fünf Jahren mit der Reihe Handlungsbereitschaft – Skizze einer Generation am Ende der Geschichte die nun überall grassierende, und auch von Kollegen aufgegriffene und vielseitig bearbeitete, Identitätsfrage gestellt wurde, wenden wir uns neuen Themen zu. Um zu spezifizieren, konzentrieren wir uns zukünftig auf die Fragestellung, die sich aus der Identitätssuche (und Sorge) unserer Zeit ergibt. Wie können wir die Moderne überbrücken? Wie wird die neue (europäische) Renaissance aussehen?

Der neue Ausstellungs-Zyklus Xenien beginnt mit der Ausstellung Engel mit Sphinx Gesichten. Diese wurde entwickelt und kuratiert, ausgehend von und im Gespräch mit der Arbeit Michal Martychowiecs.

Wir sind zu dem Entschluss gekommen, uns zukünftig nicht mehr mit dem deutlich abgeschmackten Begriff der 'Eröffnung' zu assoziieren. Umso herzlicher laden wir Sie und Ihre Freunde zur ersten Feier an diesem Sonntag in die Claudiusstraße im Hansaviertel ein. Musikalisch beschmückt wird der Abend von AXE APE zur Geisterstunde.

© Max Schwarzmann

© Richard Hamilton, ‘Marcel Duchamp’, 1967

Heroon in Agrigento, Sizilien

© Michal Martychowiec

Game Description

In this tale we find three different places (A), (B), (C) and one alter ego/avatar (D). It takes place at MMS2, the Dzialdov, the studio of Michal Martychowiec, the entire Hansa Quarter (in the streets, on the facades of houses or inside private houses), the Museum of Natural History in front of the stuffed panda Bao Bao and in the Gemäldegalerie in Potsdam in front of the painting “The incredulity of St Thomas” by Michelangelo de Caravaggio.

Given are:

  1. The studio
  2. The project space (Heroon)
  3. The landscape
  4. The spectator

These narratives are closely linked and form the symbolistic exhibition Engel mit Sphinx Gesichten (Sphinx-faced Angels).

Three main actors represent different modes of existence of (D). They are meant to be understood as symbols or mythologems.

  1. The panda is a degenerated creature (we want to keep the good times even though they are gone) – have a look on Robert Lifton’s book about the protean self to learn more or read “The revolt of the masses” by Ortega y Gasset.
  2. Marcel Duchamp. He is a 20th century artist and professional chess player.
  3. Thomas the Apostle. He does not believe in the resurrection of Jesus as one reads in the bible’s passage. He only believes in what he sees. He is a positivist (science is a religion which changes the paradigms quickly). On the opposite the belief is more static and secure. But as we see in Thomas the most difficult to obtain.

On the occasion of the Verlegung und Einweihung der Herme 'Der Kommende Gott' two more actors are added.

  1. Friedrich Hölderlin. A monolithic as good looking person who is considered (by some) as the most important german poet of all times.
  2. Martin Heidegger. He is a 20th century philosopher and admirer of Hitlers hands (“Bildung ist ganz gleichgültig … sehen Sie nur seine wunderbaren Hände an.” Heidegger to K. Jaspers, May 1933). He has also been a votary of Friedrich Hölderlin.

This object based exhibition and tale is about the interconnection between belief (faith) and freedom. The readymade, the choice of the frame made by the artist, and since recently also the spectator, are ideas (in a platonic structural sense) one can reflect upon. The relation of belief of the spectator and belief of the artist reveals itself in the middle (A,B,C,D).

I. These are the first steps of a new humanistic mythology. Schicksal ist Auftrag des Zufalls (destiny has a mandate of coincidence).

II. These are the first steps of a new humanistic mythology and another experiment on the historical readymade. Pop wird das Forum sein, die Mode die Monstranz (pop will be the forum, fashion the monstrance).

III. These are the first steps of a new humanistic mythology and another experiment on mystagogy. Es geht um Beweglichkeit, nicht um Bewegung (it has never been about being moved, but agility).

© Stefan Hähnel

© Stefan Hähnel

Michelangelo Merisi da Caravaggio - Der ungläubige Thomas, 1601 - 1602

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XENIEN

ENGEL MIT SPHINX GESICHTEN | Zweite Feier

Friedrich Hölderlin – Brod & Wein – 3 & 4 Strophe (gelesen von Bruno Ganz)

Bublitz lädt Sie und Euch zur zweiten Feier im Rahmen der Ausstellung Engel mit Sphinx Gesichten ein. Den feierlichen Anlass gibt die Verlegung und Einweihung des Steines 'Der Kommende Gott' im Ausstellungsraum Dzialdov in Berlin. Dort findet seit einigen Wochen eine singuläre Ausstellung statt. Präsentiert werden neunhundert, teils ruinöse und angeschimmelte, Bücher der Photojournalistin und Filmemacherin Digne Meller Marcovicz (*1934; †2014). Diese besuchte im September 1966, zusammen mit R. Augstein und G. Wolff, den Philosophen M. Heidegger.

Ergebnis war das - von Heidegger dezidiert erst nach seinem Tod (1976) freigegebene - Interview und der soeben erwähnte Photoband, der zudem Aufnahmen enthält, die bei einem zweiten Besuch Meller Marcoviczs 1968 entstanden. Heidegger, unstrittig einer der einflussreichsten und - nicht nur wegen seiner euphorischen Einlassung mit dem Naziregime - umstrittensten Denker des 20. Jahrhundert, wird im Gespräch mit dem Statement „Nur noch ein Gott kann uns retten“ wiedergegeben. Er meint damit den ‚Kommenden Gott‘ (ein Beiname des gr. Gottes Dionysos) Friedrich Hölderlins.

Schauen wir, wo sich dieser Gott in ewiger Wartehaltung (Habachtstellung), heute, 2016, befindet.

Download Interview: Heidegger, Spiegel, 31-05-1976

© JMH Schindele - Die Herme der Kommende Gott

© Max Schaffer - In Erwartung des Kommenden Gottes

Stefan George - Ich wisst nicht wer ich bin...., aus 'Stern des Bundes' 1914

Stefan George - War wieder zeiten-fülle, aus 'Stern des Bundes' 1914

Nadelbrief Sphinx - Firma Heusch, Aachen ca. 1950






XENIEN

ENGEL MIT SPHINX GESICHTEN | Dritte Feier

Am 9. November sind unterschiedliche Denk- und Gedenktage. Wir feiern die dritte Feier im Rahmen der Ausstellung 'Engel mit Sphinx Gesichten'. Fühlen Sie sich herzlich zu dieser eingeladen.

Auf der persischen Landhalslaute Tar begrüßt uns Elshan Ghasimi mit Musik in der Bayate Tork - Skala. Die Bayate Tork gilt als eine der klassischen-spirituellen Skalen der persischen Musik. Sie steht an diesem Abend mit Alessandro Rauschmann im Duett.

Die Performance mit fünf Schauspielern und historischen Personen beginnt um 18 Uhr. Das Konzert konzentriert sich auf die Mitte der Feier und beginnt gegen 20 Uhr. Veranstaltungsort ist das MMS2 in der Claudiusstraße 6 in 10557 Berlin.

© Max Schwarzmann

© Max Schwarzmann

© Max Schwarzmann

© Stefan Hähnel - The Coming God