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Mυθοποίηση - Mythopoesis

GABRIEL
Marianische Antiphonen I
„Unter deinen Schutz und Schirm fliehen wir“

 

„Der größte Zauberer würde der sein, der sich zugleich so bezaubern könnte, dass ihm seine Zaubereien
wie fremde, selbstmächtige Erscheinungen vorkämen. Könnte das nicht mit uns der Fall sein?“

Friedrich von Hardenberg, genannt Novalis; Fragment

 

GABRIEL Marianische Antiphonen I „Unter deinen Schutz und Schirm fliehen wir“ ist eine performative Erzählung und Ausstellung der Kunstfigur Gabriel. Diese hat die Suche, Einkehr und Zufluchtnahme bei der mythischen Gestalt Marias zu ihrem Mittelpunkt. Maria wird dabei nicht nur als christliche Mutter Gottes erlebt, sondern als mächtige Symbolgestalt, die das weibliche Antlitz Gottes repräsentiert.

Die Ausstellung ist eine Zeitkapsel. Wir begleiten Gabriel – den Gottsucher, Pilger, Künstler, Aktivisten, Menschen und Freund – auf einer Station seiner Pilgerschaft: In die Templerburg Convento de Christo.

Autoren der Performance und Ausstellung sind Julian M.H. Schindele und Edwin W. Moes – der auch Gabriel verkörpert. Die Fotografien sind von Stefan Hähnel.

Im vierten Jahr von Gabriels Pilgerschaft suchte der Fotograf Stefan Hähnel den Mythopoeten, Fußwanderer und Performancekünstler in Portugal auf. Hähnel erlebte mit ihm und seinen vier schwarzen Hunden den Alltag auf den Straßen, Dörfern und in der Wildnis um den Marienwallfahrtsort Fátima. (Im Sommer 1917 soll an diesem Ort die Jungfrau Maria drei Hirtenkindern mehrfach erschienen sein.) Künstlerisches Resultat der Begegnung zwischen Hähnel und Gabriel ist die Dokumentation einer narrativen Performance in drei Kapiteln. Die Marianischen Antiphonen.

Das erste Kapitel schlagen wir mit dieser Ausstellung auf. Im Mittelpunkt steht eine Performance die am 5. August 2019 im Convento de Christo in Tomar, Portugal stattfand. 1162 von Tempelrittern gegründet, liegt diese imposante Wehrklosteranlage etwa 20 km östlich vom ,Epizentrum‘ Fátima. Ihre Innenkirche, ein oktogonaler Bau, ist den Maßstäben der Kirche vom heiligen Grab in der Altstadt Jerusalems nachempfunden. Die Performance ist Teil des fortlaufenden Gesamtwerks und Pilgerweges WEG, das Gabriel/Moes am 15. September 2015 begann. Dieses ist wiederum Teil des der europäischen Erinnerung gewidmeten Mnemosyne-Zyklus.

Marianische Antiphonen I ist die erste Einzelausstellung des Künstlers in Zusammenarbeit mit Bublitz.  Eine individuelle Mythologie, ein religiöses Feld und sich überschneidende Kosmen unterschiedlicher europäischer und außereuropäischer, antiker und paganer Bild-, Sinn- und Symbolwelten.

Wechselgesänge – Antiphonen

Der Titel des Performancezyklus nimmt Bezug auf den Begriff der Antiphonen (altgr. „entgegentönend, antwortend“). Dies sind Wechselgesänge, bei denen musikalische Elemente von anderen Stimmen beantwortet werden. Als ‚antiphon‘ lässt sich metaphorisch auch die strukturelle Offenheit von Gabriels Performancekunst verstehen. Er performt ohne Bühne, ohne vierte Wand, im öffentlichen Raum, ohne Visier, ohne Institutionen der Kunst im Rücken; den Blicken, Handlungen und Antworten der Anderen – im Guten wie im Schlechten – ausgesetzt.

Marianischen Antiphonen sind an die Gottesmutter gerichtete Anrufungen in der Liturgie der katholischen Kirche. Gabriel hat sich den Vers Unter deinen Schutz und Schirm fliehen wir – Sub tuum präsedisum confugimus bei den Anfangszeilen des ältesten dieser Gesänge geliehen. Eine Anrufung und ein Schrei an die schützende Madonna, die uns metaphysisch Obdachlosen, vielleicht, Zuflucht gewährt. „Dies ist mein Dienst an Maria“, heißt es in einer Aufzeichnung Gabriels.

Materialien und Texte zur Ausstellung

Hier können Sie den Pressetext zur Ausstellung herunterladen.

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Hier finden Sie den Raumplan der Ausstellung

Zum Raumplan

Hier kommen Sie zu der Galerie und Vermittlungsplattform Bublitz Objects. Sie können sich hier detailliert über alle Werke der Ausstellung informieren und noch zur Verfügung stehende Werke erwerben.

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Fotos © Stefan Hähnel