The incredulity of Saint Thomas: Limited by history

von

Michal Martychowiec

 
 
 

Jahr

2020

 

Material & Maße

Reproduktion von "The Incredulity of Saint Thomas" von Guercino (Öl auf Holz, 15 × 21 cm), unterschiedliche Anzahl von zerbrochenen Isolierglasscheiben, verschiedene Größen

 

Preis

auf Anfrage

The incredulity of Saint Thomas: Limited by history

When the crack in the glass seemed unreal and a strong urge lead my hand to touch it, I cut myself. It was only then, the work became real. (From the Notes of Michal Martychowiec, 6/06/2015)

In dem Werkzyklus The incredulity of Saint Thomas treffen wir stets auf das gleiche Gesamtarrangement mit zwei Variablen: einem Gemälde und mehreren, über den ganzen Raum komponierten, gebrochenen Isolierglasscheiben verschiedener Form und Formats. Das Gemälde, mit dem Titel The incredulity of Saint Thomas: Limited by history ist dabei die intendierte Sollbruchstelle. Es lädt, so könnte man sagen, das Arrangement der Gläser mit Bedeutung auf und verleiht ihnen eine weitere Dimsension symbolischer Tiefenschärfe. In diesem Fall begegnen wir der postkartengroßen Reproduktion einer historischen Thomas-Darstellung des italienischen Malers Il Guercino von 1621.

Ist der Panda in Martychowiecs Werk ein nihilistisches Sinnbild des saturierten und zur Transzendenz unfähigen letzten Menschen, finden wir in der Figur des Apostels Thomas eine gänzlich andere symbolische Konfiguration. Thomas ist der heilige Zweifler, der Empiriker. Er glaubte nicht an Christi Auferstehung und sprach: „Wenn ich nicht die Nägelmale an seinen Händen sehe und lege meinen Finger in seine Seitenwunde, werde ich es nicht glauben“. [Johannesevangelium]2

Nun verkoppelt Martychowiec die metaphorische Dimension der Frage nach der Wahrheit (die Berührung des Leibes Christi) auf elegante Art mit der Frage nach dem Kunstbegriff (der Moderne). Die Scheidung zwischen Sehen, Berühren und Glauben, eine im Eigentlichsten religiöse Frage, wird parallel zu der Frage nach dem ‚Glauben an die Kunst und ihre Grenzen‘ entwickelt.

Den Gläsern kommt eine vielschichtige Bedeutung zu. Als gebrochene, abstrakte Flächen repräsentieren sie die Wunde Jesu, durch die wir hindurchschauen und in der wir uns in der Rolle des Thomas spiegeln können. Als Kunstobjekte in der Tradition der Moderne referieren sie direkt auf das Große Glas. Dieses Hauptwerk des 20. Jahrhunderts besteht aus zwei Glasscheiben, die 1926/1927 brachen und Marcel Duchamp veranlassten, das Werk für vollendet zu erklären.


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